Geschichte

Revolution und verschiedene historische Umwälzungen

Im Folgenden haben wir Unterrichtsmaterial zum Thema Revolution und historischen Umwälzungen für Sie zusammengestellt.


Geschichte Sekundarstufe II

Aspekte und Perspektiven der Französischen Revolution

Ausgangslage und Ursachen
Un roi, une loi, une foi“ – dieses Zitat spiegelt anschaulich das Herrschaftsverständnis der französischen Eliten vor 1789 wider. Es trug gleichzeitig, in Personifikation König Ludwigs XVI., in entscheidender Art und Weise zur Entwicklung der Französischen Revolution bei. Jedoch wäre es zu monokausal, nur in der politischen Krise den Auslöser für die revolutionären Ereignisse zu sehen, die in ihrer Folge ganz Europa erschütterten. Eine Analyse der Ursachen muss ein multikausales Geflecht von Gegebenheiten in den Fokus rücken. Im Mittelpunkt der meisten Ursachenforschungen steht jedoch zweifelsohne das Herrschaftssystem und an dessen Spitze König Ludwig XVI., der einen entscheidenden Beitrag zum Verlauf der Revolution bis 1793 leistete.

Auch wenn sich die geschichtswissenschaftliche Forschung in dem Fazit einig ist, dass Ludwig XVI. als ein „schwacher König“ anzusehen ist, nur sehr begrenzt in der Lage den politischen Herausforderungen seiner Zeit gerecht zu werden, so stellt sich doch auch grundsätzlich die Frage, inwieweit ein „starker König“ das Konglomerat aus wirtschaftlicher, politischer, gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher (Stichwort Aufklärung) Krise so bewältigt hätte, dass am Ende der revolutionäre Prozess ausgeblieben wäre. Hätte sich ein starker König auf einen Versuch wie die Verfassung von 1791 mit einer konstitutionellen Monarchie überhaupt eingelassen oder wäre der revolutionäre Prozess mit militärischer Gewalt bereits im Keim erstickt worden? Hätte dies zu einem Ende des von der Reform in die Revolution kippenden Prozesses geführt oder diesen nur um einige Jahre verzögert? Welche Wirkung hätte die konstitutionelle Monarchie gemäß der Verfassung von 1791 auf Frankreich und die anderen europäischen Großmächte gehabt?
Diese Fragestellungen laden dazu ein – auch mit Schülerinnen und Schülern –, kontrafaktische Geschichte zu betreiben, um die Positionen der verschiedenen Gruppen im revolutionären Prozess genauer auszuschärfen.

Zur Konzeption des Heftes
Das vorliegende Heft stellt nicht die zentralen Dokumente des revolutionären Prozesses in den Vordergrund und orientiert sich nicht an den einzelnen Revolutionen im Gesamtkontext des Ereignisses (Vorrevolution ab 1787, Verfassungsrevolution, städtische Revolution, Revolution auf dem Land). Geschaut wird vielmehr auf zeitgenössische Reaktionen in Wort und Bild. Hierzu wurden im Sinne eines multiperspektivischen Vorgehens unterschiedlichste Quellenarten herangezogen, um die Vielfalt der zeitgenössischen Auseinandersetzungen mit der Revolution zu dokumentieren.

Die Materialien können daher als Ergänzung zur Arbeit mit den in den früheren Heften von „Geschichte betrifft uns“ versammelten zentralen Dokumenten der politischen Geschichte der Revolution verwendet werden, vermeiden Dopplungen und öffnen zugleich in methodischer Hinsicht die Gelegenheit, die quellenspezifische Interpretation zu schulen. Die ausgewählten Bilder können daher als ikonographische Meilensteine der Revolution angesehen werden und verdienen eine intensive Beschäftigung im Unterricht, die über die Nutzung als Einstiegs- oder Anschauungsmaterial weit hinausgeht. Sie ermöglichen einen intensiven Arbeitsunterricht, der auch handlungs- und produktionsorientierten Planungen entgegenkommt. Die Materialien können und wollen keine Vollständigkeit der möglichen Perspektiven erreichen und lassen demnach auch zentrale revolutionäre Aspekte außen vor (etwa den Umgang der Revolutionäre mit der Kirche oder die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen durch die Revolution).

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Aspekte und Perspektiven der Französischen Revolution

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Geschichte Sekundarstufe II

Industrialisierung I

Zur Konzeption des Heftes
Wie der Untertitel des vorliegenden Heftes „Deutschland 1780—1914“ zeigt, wird der Fokus hier zum einen zeitlich auf das „lange 19. Jahrhundert“ gelegt und zum anderen auf die Geschichte eines erfolgreichen Nachzüglers: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Voraussetzungen für industriellen Aufschwung in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten Westeuropas eher ungünstig. Ein einigermaßen einheitlicher Wirtschaftsraum wurde erst in mehreren Schritten geschaffen. Der Teppich ungleichgewichtiger Territorien des Alten Reiches, das bis 1806 bestand, sollte nach den Vorstellungen des Wiener Kongresses (1814/15) eine gemeinsame Zollpolitik betreiben. Realisiert wurde dieses Ziel jedoch erst später. Nach mehreren Versuchen der Einigung bildete sich am 1. Januar 1834 der (noch unvollständige) Deutsche Zollverein. Die Einigung Deutschlands wurde durch das Wachstum des Handels und vor allem auch durch die herausragende Rolle der Eisenbahn für die Bildung einer Verkehrsinfrastruktur befördert. Die Reichsgründung von 1871 schuf schließlich ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet und machte den Zollverein überflüssig.

In dieser Ausgabe:

✔ Vorbedingungen und leichtindustrielle Phase
✔ Schwerindustrie: „Das stählerne Zeitalter“
✔ „Neue“ Industrien: Elektro- und Chemieindustrie
✔ Demographie, Urbanisierung und Migration
✔ Gesellschaftlicher Wandel und “Soziale Frage”
✔ Karikaturen in einem historischen Kontext (Folien)

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Industrialisierung I

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Industrialisierung I


Geschichte Sekundarstufe II

„Deutschland“ zwischen Befreiungskriegen und Vormärz

Zur Konzeption des Heftes
Grundlage jeder Nation ist ein allgemeines Bewusstsein in der Bevölkerung, einer bestimmten Nation anzugehören. Die Bedingungsfaktoren für ein deutsches Nationalbewusstsein entwickelten sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in drei parallel verlaufenden und sich zum Teil überschneidenden Prozessen: zum ersten die Entdeckung einer Kulturnation anzugehören. Der zweite Prozess ist im Kampf gegen die französische Fremdherrschaft zu sehen, während der dritte Prozess den Aufstieg des Bürgertums zu einer politischen Macht beschreibt.

Einflussfaktoren auf diese Prozesse sind in der Französischen Revolution verankert. Dort war der nationale Staat Ausdruck des politischen Willens des Volkes geworden. Das Bewusstsein, eine Nation zu sein, mobilisierte in nicht bekanntem Maße die Massen. In diesem Zusammenhang erleichterte die weitgehende Übereinstimmung der Volks- und Staatsgrenze sowie die gemeinsame Sprache und Kultur diese Entwicklung.

In dieser Ausgabe:

✔ Einstiegsmodul: Was ist eine Nation?
✔ Grundkurs: Neuordnung Europas und „Deutschlands“ nach 1813
✔ 1. Teil: Der Wiener Kongress
✔ 2. Teil: Der Deutsche Bund
✔ 3. Teil: Die Heilige Allianz
✔ 4. Teil: Das Aufblühen der Nationalbewegung und Reaktion
✔ 5. Teil: Das Wiedererstarken der Nationalbewegung
✔ Klausurvorschlag: Rede des Journalisten Stromeyer am 27. Mai 1832 auf dem Hambacher Schloss

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“Deutschland” zwischen Befreiungskriegen und Vormärz

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“Deutschland” zwischen Befreiungskriegen und Vormärz


Geschichte Sekundarstufe II

Die Reichsgründung 1870/71

Entstehung und Politisierung der deutschen Nationalbewegung

„Am Anfang war Napoleon.“ Der prägnante erste Satz von Thomas Nipperdeys Grundlagenwerk „Deutsche Geschichte 1800–1866“ schwebt auch über diesem Themenheft. Seinen Ursprung hatte der deutsche Nationalismus zwar schon im 18. Jahrhundert. Eine wachsende Funktionselite in administrativen und publizistisch-kulturellen Schlüsselstellungen vertrat eine aufgeklärte, bürgerliche Geisteshaltung und grenzte sich damit von der partikularstaatlichen Enge ebenso ab wie von der frankophilen Kultur an den Fürstenhöfen. Deutschland als einheitliche Sprach- und Kulturnation war in dieser frühen Phase aber noch eine romantisch-ideale Vorstellung ohne politische Konkretisierung. Das änderte sich mit Napoleon. Die „Franzosenzeit“ ging in Deutschland mit einem hohen Kontributions- und Rekrutierungsdruck einher, und die Meinungsfreiheit war geknebelt. Die Herrschaft Napoleons wurde in den deutschen Staaten zunehmend als Unterdrückung empfunden, und das einigende Feindbild des korsischen Tyrannen dynamisierte und radikalisierte den deutschen Nationalismus. Johann Gottlieb Fichte traf im Winter 1807/08 mit seinen „Reden an die deutsche Nation“ (M 2.1 b) im besetzten Berlin einen Nerv und begeisterte sein Publikum. Vier Jahre später legten Friedrich Ludwig Jahn und Karl Friedrich Friesen den Grundstein für die „Deutsche Burschenschaft“ (vgl. M 2.1 c), die an den Universitäten die traditionellen landsmannschaftlichen Zusammenschlüsse überwinden sollte. Die akademische Jugend wurde rasch zur Speerspitze der nationalen Bewegung. Als König Friedrich Wilhelm III. von Preußen im März 1813 mit seinem Aufruf „An mein Volk“ die Freiheitskriege gegen die Franzosen einläutete, war die Resonanz enorm. Eine Flutwelle patriotischer und antifranzösischer Publizistik ergoss sich über Deutschland, und die Freikorps fanden regen Zulauf.

Kompetenzerweiterungen

Sachwissen

Die Schülerinnen und Schüler
1. kennen die wesentlichen Bedingungen, Triebkräfte und Akteure der Reichsgründung; 
2. verstehen den deutschen Nationalismus in seiner historischen Bedingtheit;
3. erfassen die Interaktion zwischen bürgerlicher Nationalbewegung („von unten“) und Kabinettspolitik („von oben“);
4. erkennen den österreichisch-preußischen Dualismus als zentralen Gestaltungsfaktor der Reichsgründung;
5. ordnen die Reichsgründung in das internationale Geschehen ein;
 
Methodenkompetenz
6. analysieren und interpretieren Primär- und Sekundärquellen unterschiedlicher Gattungen (Texte, Bilder, Karikaturen, Karte);
7. erschließen Quellen problemorientiert, perspektivisch und kontrastiv;
8. arbeiten in verschiedenen Sozialformen wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit; 
9. lösen fiktiv-kreative Aufgaben;
 
Urteilskompetenz
10. vergleichen die Rolle von Personen und Kräften der Longue durée;
11. reflektieren die Interaktion unterschiedlicher Bedingungen und Akteure; 
12. beurteilen und bewerten unterschiedliche Historikeraussagen; 
13. diskutieren den Stellenwert historischer Alternativoptionen und Kontingenzen;
 
Geschichtskulturelle Kompetenz
14. erkennen die historische Bedingtheit von Werturteilen;
15. begreifen die identitätsstiftende Wirkung historischer Ereignisse; 
16. erfassen die Reichsgründung als deutschen Erinnerungsort.

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Die Reichsgründung 1870/71

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Die Reichsgründung 1870/71


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